Bahnverbindung Rehna - Schwerin - Parchim
Seit 1888 ist das Dorf Plate mit der Fertigstellung der Bahnstrecke Schwerin-Parchim an ein öffentliches Bahnverkehrsnetz angeschlossen. Die Bauzeit hat zwei Jahre betragen. Die Gesamtlänge dieser Bahnverbindung beträgt 45 km. Es waren umfangreiche Erdarbeiten für Bahndamm und Bahneinschnitt nötig, die alle in Handarbeit verrichtet werden mussten.
Die erste Eisenbahnbrücke über die Stör war eine Drehbrücke mit einer lichten Höhe über dem Pegel des Hochwasserstandes von 2 m und einer Durchfahrtsbreite von 6 m. Die Bauart war zunächst notwendig um dem Schiffsverkehr mit größeren Kähnen, die oft als Segelschiffe betrieben wurden, die Passage zu ermöglichen. Dazu musste die Brücke in der Saison täglich geöffnet werden. Durch diesen Bau wurde eine Verbindung mit der Mecklenburgischen Friedrich- Franz Eisenbahn über Bad Kleinen zwischen Lübeck, Schwerin und Parchim möglich. Dadurch wurde eine Verbindung zu Hamburg und Stettin ermöglicht.
Dieser Bahnbau brachte für die Dörfer entlang der Eisenbahn einen wirtschaftlichen Aufschwung. Im laufe der Jahre nahm der Personen- und Güterverkehr ständig zu. Mit den Zügen der Eisenbahn wurden auch die täglichen Postsendungen transportiert. 1924/1925 wurde die Eisenbahndrehbrücke durch eine neue feste Hochbrücke, jetzt mit einer lichten Höhe über dem Wasser von 5 m, ersetzt. Durch Verbreiterungsarbeiten der Stör wurde die neue Brücke auch noch 4 m breiter. 1988 wurden Feierlichkeiten zum 100järigen Bestehen der Bahnverbindung Schwerin und Crivitz begangen.
Eine automatisch funktionierende Schrankenanlage für die viel befahrene Kreisstraße K 13 und für den Fuß- und Radweg wurde 1997 installiert. Einige schwere Verkehrsunfälle ereigneten sich an den Bahnübergängen. 2001 erhielt die Mecklenburgbahn zur Personenbeförderung auf der Bahnstrecke Schwerin nach Parchim neue Triebwagen.
Im Mai 2003 beginnen die Gleiserneuerungen für die Mecklenburgbahn zwischen Schwerin und Parchim. Die 40 km lange Bahnstrecke erhält neue Schienen und Schwellen. Einige Gleise und Weiche auf dem Plater Bahnhofsgelände werden im Zuge dieser Bauarbeiten zurück gebaut. Darunter war auch der ehemalige Gleisanschluss der damaligen Marmeladenfabrik.
Drei gigantische Maschinen führen diese Arbeiten zumeist an den Wochenenden bei voll gesperrter Strecke aus. Es wird von Freitag Abend bis Montag Morgen rund um die Uhr gearbeitet. Den härtesten Teil der Arbeiten übernehmen zwei Umbauzüge und eine Bettungs-Reinigungsmaschine. „Heinrich der Starke“ ist das Herzstück einer der beiden Umbauzüge. Diese Großmaschine hebt das komplette Gleis an, tauscht alte Schienen und Schwellen gegen neue aus. Heinrich alleine bringt es auf 100 m Länge und ein Gewicht von 300 Tonnen. Zusammen mit Transportwagen für altes und neues Material misst der Umbauzug 300 m. So werden 250 bis 300 m Gleis in der Stunde ausgetauscht. Die in die Jahre gekommene Eisenbahn-Störbrücke in Plate wurde Ende 2006 durch einen neuen Stahlüberbau ersetzt und kann jetzt mit einer höheren Geschwindigkeit überfahren werden.
2010 erhielt der Plater Bahnhof beidseitig der Gleisanlage neue Bahnsteige in beide Fahrtrichtungen Schwerin - Parchim und erleichtert seitdem das Ein- und Austeigen sehr. Bis 2012 wird der Personenbahnverkehr durch die OLA (Ostseeland Verkehr GmbH) durchgeführt. Seit 2013 übernimmt dies die ODEG (Ostdeutsche Eisenbahn GmbH).